Behandlung des Gipses beim Ziehen

a) Außerordentlich wichtig für das Gelingen des Zuges ist die sachgemäße Behandlung des Gipses.

b) Der Gips muß sorgfältig mit der Hand auf das im Anmachgefäß befindliche Wasser gleichmäßig aufgestreut werden. Sobald die Hälfte der Wasseroberfläche von trockenem Gips überragt wird, ist genügend Gips eingestreut. Man kann nun ruhig einen Augenblick warten, bis sich auch der überragende Teil des Gipses mit Wasser vollgesogen hat. Kurzes aber kräftiges Rühren läßt dann schnell einen dünnflüssigen knollenfreien Gipsbrei entstehen.

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Das Ziehen von Stuckleisten und Stuckgesimsen auf dem Tisch, an der Wand oder der Decke mit Gipsmörtel

Die Kopfschablone

1. Herstellen der Blechschablone als Teil der Kopfschablone

a) Zum Ziehen von Profilen wird fast immer eine Blechschablone verwendet. Am besten eignet sich dafür Zinkblech Nr. 11 oder Nr. 12, weniger gut ist Eisenblech, da es zu rasch rostet.

b) Für das Profil muß eine Werkzeichnung im Maßstab 1: 1 vorhanden sein, das den genauen Querschnitt des Profils darstellt.

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Herstellen einer Zugschablone (Blechschablone)

Zum Ziehen von Stuckprofilen wird fast immer eine Blechschablone verwendet. Am besten eignet sich dafür Zinkblech. Weniger gut ist Eisenblech, da es zu schnell rostet.

Für das Profil muß eine Werkzeichnung im Maßstab 1:1 vorhanden sein, welche den genauen Querschnitt des Profils darstellt.
Das Blech muß vor der Übertragung des Profils von der Zeichnung auf das Blech ein gerade Kante haben. Dazu legt man den Eisenwinkel auf das Blech und reißt mit einer schwafen Spitze (Reißnadel) eine gerade Linie aufs Blech. Dann wird das Blech entlang dieser Linie mit der Blechschere gerade geschnitten.

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Ausführung der Zugarbeiten

Das „Ziehen“ ist eine Art Formgebung, die darauf beruht, daß Gips-, Kalk-, Zement-, Edel- oder Steinputzmörtel während des Abbindens durch bewegte Schablonen geformt wird.

Um dem Gesims oder Stuckstab ein Profil von bestimmter Form zu geben, ist eine Erzeugende dieser Form nötig, nämlich die Profillinie der Blechschablone.

Die Erzeugende muß an einer Leitlinie fortbewegt werden, um ein Gesims oder einen Stuckstab von bestimmter Länge zu erhalten. Eine solche Leitlinie kann sein, die Zuglatte, die Tischkante, die geschweifte Platte. Bei Rundzügen ist der Kreismittelpunkt der Vertreter der Leitlinie; bei elliptischen Zügen das Ellipsenkreuz

Zugarbeiten Stuck

Zu den Aufgaben des Gipsers und Baustukkateurs gehört das Anbringen, d.h. Ziehen von Gesimsen und Profilen sowohl im Gebäudeinneren als auch an Außenflächen (Fassaden). Die Beherrschung dieser Arbeiten (Herstellen von Schablonen zum Gesimsziehen und das Ziehen von Gesimsen und Profileneinschließlich Gehrungsschnitte für die Ecken, Gratziehen an Gewölben) ist eine Grundvoraussetzung zum Bestehen der Gesellenprüfung.

Man versteht unter „Ziehen“ die Formung eines plastischen Mörtels zu einem Baukörper von verschiedener Profilierung mittels einer an einem beweglichen „Schlitten“ angebrachten Blechschablone.

Das „Ziehen“ selbst besteht aus zwei getrennten Teilarbeiten, nämlich:
a) dem Herstellen der notwendigen Schablonen und
b) dem eigentlichen Ziehen der Gesimse und Profile.

Die Zugarbeit wird je nach dem, entweder auf dem Tisch, an der Wand, bzw. Decke oder auch an der Fassade vorgenommen.

Lagerung von Gips

Die Lagerung von Gips muß in trockenen Räumen erfolgen, die vor Zugluft, Nässe, feuchten Nebeln und sonstigen Witterungseinflüssen geschützt sind. Die Papiersäcke sind auf einem Lager von Dielen oder Brettern so zu legen, daß keine Bodenfeuchtigkeit aufsteigen kann. Unsachgemäße Lagerung beeinträchtigt die Bindekraft des Gipses schon nach kurzer Zeit erheblich. Die Lagerzeit beträgt für Putzgips etwa zwei Monate, für Stuckgips drei bis vier Monate, für Estrichgips etwa fünf bis sechs Monate.

Eigenschaften von Gips

Raumbeständigkeit:
Gips vergrößert beim Abbinden sein Volumen (Rauminhalt) um etwa 1%. Durch diese Eigenschaft wird beim Ausstreichen von Fugen und Rissen, bzw. beim Einsetzen von Dübel eine große Haftfestigkeit erzielt. Nach dem Abbinden ist der Gips durchaus raumbeständig.

Feuersicherheit:
Gips hat die vorzügliche Eigenschaft, hohe Hitzegrade unversehrt aushalten zu können. Er gehört daher zu den besten Feuerschutzmitteln von hölzernen und eisernen Konstruktionsteilen. Balken, Dachuntersichten usw. werden oft mit Gipsdielen als feuerhemmendem Mittel verschalt.

Aufbereitung und Brennen von Gips

Seine hohe Bedeutung für das Baufach erhält der Gips erst durch das Brennen. Dies geschieht zu dem Zweck, um das in dem Gipsstein gebundene Wasser auszutreiben. Hierdurch erhält das Material die Eigenschaft beim „Abbinden“ wieder eine entsprechende Menge Wasser aufzunehmen und zu erhärten. Für die Fabrikation von gebranntem Gips ist nur dichter und körniger Gipsstein wichtig, für die Herstellung von Anhydritbindern nur der Anhydrit.
Wird die Temperatur beim Brennen zu hoch, so wird dem Gipsstein sein ganzes Wasser ausgetrieben und es entstehen Stoffe mit wesentlich anderen Eigenschaften, die ihn für die Verwendung am Bau unbrauchbar machen. Die Gefahr des Überbrennens ist deshalb beim Gips besonders groß, es sei denn, daß man die Brenntemperatur so weit steigert, daß sog. Estrichgips entsteht, was bei etwa 900-1000° c der Fall ist.
Je nach Verwendungszweck oder Brennmethode unterscheidet man Putzgips, Hartputzgips, Stuckgips, Estrichgips und Marmorgips. Putzgips und Stuckgips sind, chemisch gesehen, Halbhydrate, Estrich- und Marmorgips sind Anhydrite. Hartputzgips ist ein Gemenge beidem.
Stuckgips läßt sich außer zu Putzzwecken auch zu Stuckarbeiten, Rabitzarbeiten und für die Herstellung von Formen und Stuckelementen verwenden.